Buchen/Bödigheim | Doppeljubiläum bei der OG Buchen Bödigheim vom 18.-20.07.2014. Der Hund gilt landläufig nicht nur als der beste Freund des Menschen, sondern er kann ihm auch das Leben retten. Seit nunmehr zehn Jahren trifft dies auch auf die Rettungshundestaffel der Freiwilligen Feuerwehr Buchen zu. Unter dem Motto „Suchen, Helfen, Retten“ leisten die derzeit 13 Einsatzhunde und ihre Herrchen einen wertvollen Dienst für die Allgemeinheit.
Die Rettungshunde werden in der Ortsgruppe Buchen des Deutschen Schäferhundevereins für die Rettung von vermissten Personen ausgebildet. Sein 30-jähriges Bestehen nahm der Schäfer-hundeverein nun zum Anlass, auch den zehnten Geburtstag der Rettungshundestaffel gebührend zu würdigen. Aus der Taufe gehoben wurde die Gruppe 2004 in Kooperation mit der Freiwilligen Feuerwehr Buchen.
Neben den Mitgliedern und Staffelleiter Friedrich Reichert sorgten der damalige Buchener Bürgermeister und heutige Landrat Dr. Achim Brötel und Feuerwehrkommandant Stadtbrandmeister Klaus Theobald für einen gelungenen Start der neuen Rettungshundestaffel – übrigens bundesweit die einzige Rettungshundestaffel, die aus Mitgliedern einer SV Ortsgruppe besteht. Insgesamt fünf Mitglieder machten sich fortan voller Tatendrang mit vier Hunden daran, die Tiere so auszubilden, dass sie in zur Rettung von Menschenleben eingesetzt werden können. Der Schwerpunkt sollte auf die Suche nach vermissten Personen im freien Gelände (Feld, Wald etc.) gelegt werden. Bereits zwei Jahre nach dem Beginn der Ausbildung folgte die Indienststellung der Staffel.
Nicht nur die Vierbeiner mussten die entsprechende Qualifikation für die Einsatztauglichkeit zu erlangen. Denn parallel wurde zudem der Fortbildung der Hundeführer ein sehr großer Stellenwert eingeräumt. So erfolgten beispielsweise Einweisungen rund um das Thema Grundausbildung bei der Feuerwehr, Erste Hilfe am Menschen und am Hund, Funksprech- sowie Gelände-/Taktikausbildung.
„Heute können wir nicht nur auf zwölf Mitglieder mit 13 geprüften Einsatzhunden, davon 11 Deutsche Schäferhunde, zurückgreifen, sondern auch stolz auf erfolgreiche Einsätze, zahlreiche Meisterschaften auf Landes- und Bundesebene sowie eine hervorragende Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und der Stadt Buchen zurückblicken“, stellte Leiter Rettungshundestaffel Friedrich Reichert mit berechtigtem Stolz fest.
Die Rettungshundestaffel hat im vergangen Jahrzehnt mehrfach auch im Einsatz erfolgreich bewiesen, dass sie ihrem Auftrag gerecht wird und die Feuerwehr bei ihrem Rettungs- und Bergungsauftrag hervorragend verstärkt. So konnte einer geistig verwirrten Person, die bewusstlos im Wald lag, bereits bei dem ersten Einsatz der jungen Rettungshundestaffel im August 2006 gerettet werden. In den vergangenen Jahren wurde die Rettungshundestaffel im Schnitt etwa fünfmal jährlich alarmiert.
Das hohe Niveau der in Bödigheim stattfindenden Ausbildung wird nicht zuletzt auch durch zahlreiche überregional ausgerichtete Leistungsprüfungen bis hin zu den Deutschen Rettungshundemeisterschaften deutlich. Alle Hunde der Rettungshundestaffel sind in der Prüfungsstufe RH2 FL B (Flächensuche) ausgebildet und haben diese Prüfung mehrfach erfolgreich absolviert. Der Ausbildungsstand der Hunde erlaubt es den Hundeführern, diese bei sportlichen Prüfungen der Internationalen Rettungshundeorganisation (IRO) sowie bei Wettkämpfen auf Landes- und Bundesebene vorzuführen.
Grundlage des Erfolgs ist ohne Zweifel die vorbildliche Integration der Rettungshundestaffel in die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Buchen. Die Zusammenarbeit und die gegenseitige Unterstützung von Schäferhundeverein, Feuerwehr sowie der Stadt ist „ausgezeichnet“. Wichtig für eine erfolgreiche Arbeit ist auch die Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen wie DRK oder THW, der ein besonderer Stellenwert beigemessen wird. Daher finden in der Regel jährlich Übungen mit diesen Hilfsorganisationen statt.
Sehr erfreulich ist auch, dass die Rettungshundestaffel in den letzten Jahren personell immer weiter ausgebaut werden konnte. Die Hundeführer investieren viel Zeit und Kraft, um ihre Hunde so auszubilden, dass sie hilfsbedürftige Mitbürger in persönlichen Notlagen vor Schäden bewahren können. Die Mitglieder leisten nicht nur durch die Ausbildung, sondern auch durch ihre permanente Einsatzbereitschaft unverzichtbare Dienste für die Allgemeinheit. Alle anfallenden Kosten wie z. B. für die Anschaffung der Hunde, für die Verpflegung und Unterbringung sowie Tierarztaufwendungen, tragen die Hundeführer selbst. Ein Grund mehr, das zehnjährige Bestehen der Gruppe gebührend zu würdigen. In den zurückliegenden 10 Jahren wurden 21 Rettungshunde in der Prüfungsstufe RH 2 Flächensuche Stufe B und der Einsatzüberprüfung mehrfach, regelmäßig und erfolgreich überprüft.
Beim Festabend am Freitag skizzierte der 1. Vorsitzende Friedrich Reichert die Vereinsgeschichte mit ihren wesentlichen Höhepunkten. Der Bürgermeister der Stadt Buchen Roland Burger überbrachte die Grüße der Stadt und der Gemeinde und lobte den Sicherheitsgewinn für Buchen, die gelungene Integration in die Feuerwehr, die transparente Vereinsarbeit und die auch dadurch stabilisierte Dorfgemeinschaft. Dem „Kompetenzzentrum Hund“ mit den Spürnasen aller Rassen und den Teams aus „ Hund und Führern“ wünsche er weiterhin Glück und Erfolg. Die Investition von Zeit und Kraft bei der Ausbildung der Rettungshunde, um andere vor Schaden zu bewahren, fordere Dank und Anerkennung. Ein von allen beklatschtes Zitat seines Grußwortes: „Man kann auch ohne Hunde leben - aber es lohnt sich nicht“.
Dem konnte der Direktor des Schäferhundeverbandes Hartmut Setecki in seiner Rede nur zustimmen. Herr Setecki dankte der OG und den Mitgliedern für ihre Arbeit in den vergangenen Jahren und unterstrich die besonderen einmaligen Leistungen in der Rettungshundearbeit. Der Erfolg der RHS rechtfertige den Einsatz in den Hilfsorganisationen.
Der Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr wünsche im Namen des Landrates, des Kommandanten der FFW Buchen Klaus Theobald, des Vorsitzenden des Feuerwehrverbandes Neckar-Odenwald-Kreis Andreas Hollerbach, weiterhin eine stetige Aufwärtsentwicklung und sprach von einer wertvollen Ergänzung der Feuerwehrkräfte für die Bergung und Rettung von Menschen. Den wunderschönen Abend nach den weiteren Grußworten beschloss man in gemütlicher, kameradschaftlicher Stimmung und Gesprächen.
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