Buchen. Die Feuerwehr der Stadt Buchen hat nach 30 Jahren eine neue Drehleiter erhalten. Am Sonntagmittag wurde das neue Fahrzeug auf dem Marktplatz eingeweiht und offiziell in Dienst gestellt.
Dass ein Erzbischof der Einweihung eines Feuerwehrfahrzeugs beiwohnt und 470 Kinder die Veranstaltung mit ihrem Gesang eröffneten, dürfte in der Geschichte der Stadt Buchen einzigartig gewesen sein. Stephan Burger hatte vor der Fahrzeugweihe den Abschlussgottesdienst des Pueri-Cantores-Treffen in der Stadtkirche zelebriert, und so war der Weg zum Marktplatz nicht weit. Der Erzbischof würdigte den ehrenamtlichen Einsatz der Feuerwehrleute für ihre Mitmenschen und freute sich darüber, dass die Stadt bereit sei, viel Geld in die Sicherheit ihrer Bürger zu investieren. "Den Segen gibt es umsonst, aber vielleicht ist er mehr wert als das Fahrzeug", scherzte der Erzbischof.
Bürgermeister Roland Burger wies darauf hin, dass die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr auf zwei Säulen beruhe: die Menschen, die ehrenamtlich in ihrer Freizeit Zeit für Übungen und Einsätze opferten, sowie die technische Ausstattung als Voraussetzung dafür, wirkungsvoll helfen zu können. Das Vorgängermodell des neuen Fahrzeugs sei im Jahr 1986 in Dienst genommen worden und entspreche schon lange nicht mehr dem Stand der Technik. Für das neue Fahrzeug habe die öffentliche Hand 618 480 Euro investiert, davon 249 000 Euro das Land, 74 000 Euro der Landkreis und 59 000 Euro der Gemeinde-Ausgleichstock, so dass die Stadt mit 239 000 Euro nur rund ein Drittel der Anschaffungskosten habe aufbringen müssen. "Dieses Geld ist gut investiert, nämlich in die Sicherheit der Bürger", betonte der Bürgermeister.
Landrat Dr. Achim Brötel betonte in seiner Ansprache, dass nicht etwa die Feuerwehr an diesem Tag etwas bekomme, sondern "wir alle, die wir ein wichtiges Stück persönlicher Sicherheit dazu bekommen." Er bedankte sich bei den Feuerwehrleuten für ihren ehrenamtlichen Dienst. Dieser wäre mit hauptamtlichen Kräften "nicht bezahlbar". Besonders dankte er Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr und Bezirksbrandmeister Jürgen Link für "ihren großen persönlichen Einsatz" dabei, Landeszuschüsse zu erhalten, sowie Stadtbrandmeister Klaus Theobald.
Dieser stellte die Vorzüge des neuen Feuerwehrautos vor. Das Fahrzeug mit der Bezeichnung "DLA (K) 23/12" verfügt über einen Dieselmotor mit 290 PS und ist auf eine dreiköpfige Besatzung ausgelegt. Die Arbeitshöhe der Drehleiter liegt bei 32 Metern. Der Korb an ihrem Ende bietet Platz für fünf Personen mit einem Maximalgewicht von 500 Kilogramm. Zehn Personen seien bereits in die Bedienung des Fahrzeugs eingewiesen worden, zehn weitere sollen folgen. Theobald dankte dem Bürgermeister und Gemeinderat dafür, dass die Stadt kontinuierlich das Brandschutzkonzept umsetze und in diesem Zusammenhang das Fahrzeug angeschafft habe. Jürgen Theuring von der Firma Rosenbauer und Michael Allmendinger von der Firma Barth, die an der Ausstattung des Fahrzeugs mitgewirkt hatten, lobten besonders die professionelle Zusammenarbeit mit stellvertretendem Stadtbrandmeister Andreas Hollerbach. Theuring überreichte Klaus Theobald eine Spende für die Jugendfeuerwehr.
Die kirchliche Weihe übernahmen die evangelische Pfarrerin Irmtraud Fischer und Dekan Johannes Balbach. Beide Geistlichen wünschten, wie auch viele der Vorredner, dass das neue Fahrzeug möglichst selten zu Einsätzen werde ausrücken müssen.
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Bericht: Martin Bernhard, veröffentlicht Fränkische Nachrichten/Rhein-Neckar-Zeitung, 11.10.16