Was es bedeutet, 24 Stunden Feuerwehrdienst zu machen, erfuhren die Jugendlichen der Jugendgruppen aus Buchen und Hettingen am vergangenen Wochenende.
Anstelle des erwarteten Kegelnachmittages mit anschließender Weihnachtsfeier und Übernachtung in der Feuerwache ging es ans Eingemachte: insgesamt fünf verschiedene Einsätze zwischen Samstag und Sonntag mittag und die Abnahme der Jugendflamme Stufe 1.2 forderten die Jugendlichen und zeigte den Teilnehmern wie anstrengend ein solcher 24-Stunden-Dienst sein kann.
Direkt nach dem Eintreffen und dem "häuslich Einrichten" im Florianssaal wurden die Jugendlichen zu einem Brandeinsatz mit einer vermissten Person in das Gebäude der Druckerei Odenwälder gerufen. Dort eingetroffen war schnell klar, dass kein Brand zu löschen war, aber noch eine Person nicht wieder aufgetaucht war. Die Jugendlichen suchten die Räumlichkeiten der Druckerei ab und fanden die vermisste Person im Keller. Da der Rettungsdienst noch nicht vor Ort war, versorgten sie den Verletzten und brachten ihn mittels Trage wieder ins Freie.
Nach der Diensteinteilung und der Aufteilung in mehrere Gruppen kümmerten sich die Jugendlichen in Diensten um die Schlauchpflege, arbeiteten in der Atemschutzwerkstatt und nahmen ein Schulungsvideo mit Knoten auf. Gegen 16 Uhr kam es zu einem Verkehrsunfall. Ein Autofahrer hatte einen Radfahrer übersehen und diesen angefahren. Ein Bein des Radfahrer war zwischen den Speichen des Vorderrades eingeklemmt. Mit dem Pedalschneider konnten die Jugendlichen die Speichen des Rades spannungsfrei zerschneiden und den Radfahrer befreien.
Um der Abnahme der Jugendflamme am nächsten Morgen gewachsen zu sein, konnten die Jugendlichen anschließend nochmal die einzelnen Stationen "üben". Im inoffiziellen Teil der Weihnachtsfeier wählten die Jugendlichen Josua Fischer und Bilcan Aktar zu ihren Jugendsprechern, Fabian Wittemann übernimmt im kommenden Jahr die Kasse der Jugendfeuerwehr. Der neu geschaffene Jugendausschuss besteht außerdem aus Urs Kapps, Johannes Gramlich und Dennis Niederer. Nach dem überraschenden Besuch des Nikolauses, der den Jugendlichen Wichtelgeschenke mitbrachte, konnten sich die Teilnehmer endlich stärken. Als Dank für die Bereitstellung der Zelte beim Ringpark-Sommerfest hatte Alexander Slepkowitz vom Baker's World in diesem Jahr für die Verpflegung gesorgt. Am gemütlichen Teil des Berufsfeuerwehrtages nahmen auch die beiden stellvertretenden Stadtbrandmeister Andreas Hollerbach und Friedbert Rösch sowie der stellvertretende Abteilungskommandant, Martin Henn, teil.
Ein gutes Essen und einige Kooperationsspiele später kam es zu einem weiteren Einsatz: im Hof der Feuerwache stand ein selbst gezimmertes Häuschen in hellen Flammen, das von den Jugendlichen sehr und effektiv gelöscht werden konnte. Die Bildung einer kleinen Eisfläche konnte bei Temperaturen von mehr 15° C unter Null leider nicht vermieden werden.
Gegen 6.15 Uhr wurden die Jugendlichen unsanft von mehreren Funkmeldeempfänger gelöscht. Die Meldung lautete: "Auslösen Brandmeldeanlagen Kreismülldeponie Sansenhecken". Beim Eintreffen wurde schnell klar, dass es sich bei dem Alarm um einen Fehlalarm handelt. Nach dem Frühstück trafen die Eltern der Jugendlichen ein, um bei der Abnahme der Jugendflamme dabei zu sein. Allerdings kam ein weiterer Einsatz dazwischen: eine (Plüsch-)Katze hatte sich auf einen Balkon verirrt und kam nicht mehr herunter. Die Jugendlichen retteten die Katze mittels Steckleiter.
Unter den interessierten Augen ihrer Eltern und des Fachgebietsleiters Wettbewerbe der Jugendfeuerwehr Neckar-Odenwald-Kreis, Jürgen Müller, zeigten die Jugendlichen ihr Können bei der anschließenden Abnahme der Jugendflamme Stufe 1.2. Den Abschluss des BF-Tages bildete ein gemeinsames Frühstück mit den Eltern im Floriansaal der Feuerwache. Gegen 12 Uhr konnte Jugendwart Nikolaus Klasan die 24-Stunden-Übung für beendet erklären und die ziemlich geschlauchten Jugendlichen mit ihren Eltern nach Hause schicken.
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