Buchen. In allen Bereichen bestens aufgestellt, präsentierte sich die Freiwillige Feuerwehr der Gesamtstadt Buchen am Samstag bei derJahreshauptversammlung im Florianssaal der Feuerwache. Auf die statistischen Rahmendaten ging zunächst Stadtbrandmeister Klaus Theobald ein.
So gehören den 14 Abteilungen und zwölf Jugendfeuerwehren der Gesamtstadt aktuell 683 Kameraden und damit vier Prozent der Bevölkerung an. 417 davon stehen der Einsatzabteilung zur Verfügung. Im vergangenen Jahr wurden beiinsgesamt 232 Einsätzen 4368 Einsatzstunden geleistet. Dies entspricht gut 14 Prozent aller Einsätze im Kreisgebiet. Während die Gesamtzahl gegenüber dem Vorjahr deutlich sank, pendelten sich auch Brandeinsätze, technische Hilfeleistungen und Sicherheitswachen auf Normalmaß ein.
Allein bei den Fehlalarmierungen war ein erneuter Anstieg zu verzeichnen. Zufrieden zeigte sich Theobald mit der Mitgliederentwicklung. Während Jugend- und Altersabteilung mit leichten Rückgängen zu kämpfen haben, wuchs die Einsatzabteilung in den vergangenen Jahren wieder leicht an. Bei der Beschaffung neuer Ausrüstung erinnerte der Stadtbrandmeister vor allem an die beiden Großlöschfahrzeuge, den Kommandowagen, den Transporter, neue Einsatzkleidung, das PC-Netzwerk in der Feuerwache sowie neue Atemschutz- und Handfunkgeräte.
Dank der Budgetierung verfüge man zwar über keine üppigen Mittel, könne aber selbst Prioritäten setzen und verfüge damit über Planungssicherheit, so Theobald. „Wir müssen zufrieden sein "mit dem Potenzial, das wir haben“, sagte er und dankte allen Kameraden für ihre „enormen Leistungen“ insbesondere bei der Bewältigung der diesjährigen Brandserie mit zwei zeitgleichen Bränden als absolutem Novum in der Geschichte der Feuerwehr Buchen. Ein weiterer Dank galt daher auch den Nachbarwehren aus Walldürn und Hardheim für die „vorbildliche Zusammenarbeit“. Eine Zusammenarbeit, die für Theobald zukünftig noch an Bedeutung gewinnen muss: „Das Kirchturmdenken muss aus den Köpfen komplett verschwinden“.
Von zahlreichen Besichtigungen und geselligen Aktivitäten der 164 Alterskameraden berichtete anschließend deren Obmann Walter Künkel. Ebenfalls ereignisreich ging es beim Nachwuchs zu. „Die Jugendfeuerwehr hat sich zu einer interessanten Freizeitbeschäftigung entwickelt“, sagte Jugendwart Nikolaus Klasan. Angesichts stetig sinkender Mitgliederzahlen auf aktuell 102 Jugendliche dürfe man jedoch keinesfalls nachlassen, den Nachwuchs über eine gute Jugendarbeit für die Feuerwehr zu gewinnen. Dass die Jugendfeuerwehr einiges zu bieten hat, verdeutlichte er mit seinem Jahresrückblick und nannte zahlreiche Aktivitäten.
Solide Zahlen humorvoll verpackt hatte Kassierer Alexander Schüssler zu bieten. „Ohne Sonderausgaben wäre sogar ein leichtes Plus möglich gewesen“, bilanzierte Schüssler und empfahl eine weiterhin besonnene Haushaltsführung, um ein finanzielles Polster aufbauen zu können. Seinen für die kommenden Jahre vorgelegten Wirtschaftsplan genehmigte die Versammlung einstimmig. Gleiches galt auch für die Entlastung des Vorstandes. Zuvor hatten die Kassenprüfer Wolfgang Mackert und Bernd Morschhäuser eine „saubere Kassenführung“ attestiert.
Lob für die geleistete Arbeit der Feuerwehr gab es im Anschluss von höchster Rathausstelle. „Die Freiwillige Feuerwehr ist ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Rettungswesens sowie des Brandschutzkonzepts unserer Stadt. Ohne Sie, ohne die Freiwilligen, ginge vieles nicht,um Gefahrensituationen erfolgreich abzuwehren und zu bewältigen. "Mit Ihren Einsätzen leisten Sie Großes“, dankte Bürgermeister Roland Burger und erinnerte dabei an die Bewältigung der kürzlich aufgeklärten Brandserie und Unwettereinsätze des Vorjahres. „Wir brauchen Menschen, die Verantwortung für ihr Umfeld übernehmen und für andere tätig werden“, sagte Burger. Gemeinderat und Stadtverwaltung sei es daher daran gelegen, diese ehrenamtliche Tätigkeit so gut als möglich zu unterstützen. Insbesondere bei der technischen Ausstattung, die sich auf sehr hohem Niveau befinde. Bewährt habe sich dabei die Budgetierung und dadurch ein Stück weit mehr Eigenverantwortung und Planbarkeit für die Feuerwehr. Sein Grußwort schloss Burger mit einem Exkurs zur Einführung des neuen Feuerwehrführerscheins.
Neuwahlen
Bei den Neuwahlen bestätigte die Versammlung Andreas Hollerbach (1. Stellvertretender Kommandant), Friedbert Rösch (2. Stellvertretender Kommandant), Michael Schmitt (Schriftführer) und Alexander Schüssler (Kassierer) für weitere fünfJahre in ihren Ämtern. Zum Stadtjugendwart wurde erneut Nikolaus Klasan bestellt. Stellvertreter bleibt Rainer Mackert. Als Obmänner der Alterskameraden fungieren Walter Künkel und Edgar Röckel.
Der Gesamtfeuerwehrausschuss setzt sich aus allen Kommandantender einzelnen Abteilungen, den Vorstandsmitgliedern der Gesamtstadt, dem Stadtbrandmeister sowie zwei weiteren Vertretern der Abteilung Buchen zusammen. Als Kassenprüfer wurden Wolfgang Mackert und Bernd Morschhäuser wiedergewählt. An ein verstärktes Miteinander appellierte zum Abschluss Kreisbrandmeister Rainer Dietz.
Ehrungen und Beförderungen bei der Freiwilligen Feuerwehr Buchen
In der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Buchen gab es Ehrungen und Beförderungen. Für ihr jahrzehntelanges Engagement wurden Ernst Schöllig und FranzSchwing zu Ehrenmitgliedern ernannt. Die Goldene Ehrenmedaille des Kreisfeuerwehrverbandes Neckar-Odenwald erhielten Walter Künkel und Edgar Röckel. Mit der Silbernen Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes wurden Michael Dörrsam, Gerhard Wörz, Hubert Henn, Friedbert Rösch, Elmar Stieber, Roland Pföhler, Bernd Mackert, Friedbert Röckel, Gerd Hemberger, Bernhard Schnorr, Richard Schäfer, Alois Stauch, Franz Münster, Klemens Schilling, Alois Schäfer, Josef Häfner, Siegbert Mechler, Helge Binnig und Alexander Schüssler ausgezeichnet. Die Bronzene Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes erhielten Manuel Berner, Dietmar Gerlach, Dieter Henn, Rolf Berberich, Manfred Gramlich, Bernd Kirchgeßner, Thorsten Grimm, Dieter Noe, Michael Frank, Martin Henn und Arno Noe. Mit der Silbernen Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg wurde Bürgermeister Roland Burger geehrt. Über die Beförderung zum Oberbrandmeister durfte sich der Abteilungskommandant der Abteilung Götzingen und stellvertretende Kommandant der Gesamtstadt, Friedbert Rösch,freuen.
https://www.feuerwehr-buchen.de/aktuelles/738-einsatz-der-wehr-hat-hohen-stellenwert.html#sigProId2a5a7eefd0
Text und Bilder: Fränkische Nachrichten, Ralf Scherer, 29.11.2010