Bödigheim | Die Produktionshalle eines Sägewerks an der L 519 zwischen Bödigheim und Seckach ist am Sonntagvormittag vollständig ausgebrannt. Bereits beim Eintreffen der Feuerwehr gegen 9.20 Uhr an der Einsatzstelle stand das 120 Meter lange und 18 Meter breite Hauptgebäude des Sägewerks meterhoch in Flammen. Eine dicke, schwarze Rauchwolke signalisierte schon von weitem, dass es für die Einsatzkräfte nur noch darum gehen konnte, das Feuer möglichst schnell unter Kontrolle zu bringen, um ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude und angrenzende Holzlager zu verhindern.
Mehr als 130 Feuerwehrleute aus Buchen, Bödigheim, Eberstadt, Waldhausen, Seckach, Zimmern und Großeicholzheim wurden innerhalb kürzester Zeit zusammengezogen und begannen mit dem Aufbau der Wasserversorgung für die Löschtrupps. Das Löschwasser musste aus dem nahegelegenen See im ehemaligen Bödigheimer Steinbruch gefördert werden. Vom Holzlagerplatz zwischen Landesstraße und Produktionshalle aus bekämpften die Feuerwehrleute die Flammen zunächst über die neue Drehleiter der Buchener Wehr. Auch das alte Drehleiterfahrzeug kam im rückwärtigen Bereich des Gebäudes zum Einsatz.
Um besser an das Feuer heranzukommen, mussten dort vom Drehleiterkorb aus einige hoch gewachsene Bäume entlang des Hiffelbachs abgesägt werden. Ebenfalls vom Drehleiterkorb aus kontrollierte die Feuerwehr ein Verbindungsrohr zwischen der brennenden Haupthalle und einem dahinter gelegenen Lager für Sägemehl. Als bereits Qualm aus dem Rohr drang, entfernten die Einsatzkräfte ein Segment der Verbindung. Trotz des beherzten Eingreifens der Feuerwehren war die Produktionshalle samt Maschinen und Holz nicht mehr zu retten. Sie brannte vollständig aus. Den Schaden schätzt der Eigentümer auf rund sieben Millionen Euro.
Am Nachmittag begannen Arbeiter der Firma Leis aus Walldürn mit dem Abbruch der Ruine. Vorsichtig hob ein Bagger die Reste des Blechdachs von den übrigen Trümmern, damit die Feuerwehrleute an die darunter liegenden Glutnester herankamen. Bis spät am Abend löschten die Einsatzkräfte brennende Holzreste. Unterstützt wurden sie vom Ortsverband Adelsheim des Technischen Hilfswerks, der mit mehreren Fahrzeugen angerückt war und die Brandstelle mit Strahlern ausleuchtete und beim Entfernen von Maschinen unterstützte.
Gegen 16.30 Uhr gab Buchens stellvertretender Stadtbrandmeister Andreas Hollerbach für alle nicht mehr benötigten Einsatzkräfte das Kommando zum Abrücken. Eine Brandwache musste noch bis Montagmorgen ausharren.
Die Ursache für das Feuer ist derzeit völlig unklar. Noch während der Löscharbeiten am Vormittag machten sich Ermittler des Kriminaldauerdienstes ein erstes Bild vom Ort des Geschehens. Eine gezielte Untersuchung war jedoch am Sonntag nicht mehr möglich. Spezialisten nehmen den Brandort heute im Laufe des Tages genauer unter die Lupe.
Verletzt wurde durch das Feuer niemand. Alle Einsatzkräfte waren zwar am Ende sichtlich erschöpft, aber unversehrt. Um trotzdem für den Ernstfall gewappnet zu sein, waren mehrere Rettungswagen des DRK vor Ort. Zahlreiche weitere Helfer der DRK-Ortsvereine Buchen, Walldürn und Elztal hatten im Zufahrtsbereich des Sägewerks eine Versorgungsstation eingerichtet und verpflegten die Einsatzkräfte bis zum späten Abend mustergültig.
Eingesetzte Kräfte: Feuerwehr Buchen mit Abteilungen Bödigheim, Stadt, Eberstadt und Waldhausen; Feuerwehr Seckach mit Abteilungen Seckach, Großeicholzheim und Zimmern; DRK, HvO und Versorgungsgruppe; THW; Abrissfirma; PSNV; Kreisbrandmeister und stellvertretender Kreisbrandmeister, die Bürgermeister aus Buchen und Seckach.
Text (angepasst): Fränkische Nachrichten
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