Brand am Lohplatz
Buchen | Im Keller eines leerstehenden Hauses am Buchener Lohplatz brannte es am Mittwoch Abend. Der Brandrauch, der vermutlich von einem Brand im Keller stammte, verteilte sich im gesamten Gebäude und trat über die Fenster und das Dach aus.
Um einer möglichen Brandausbreitung vorzubeugen wurde nach einer ersten Lageerkundung die Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Hardheim zur Unterstützung nachalarmiert. Die Feuerwehr Buchen konnte den Brand im Keller schnell unter Kontrolle bringen und eine Brandausbreitung verhindern.
Nachdem alle Räume durch einen Angriffstrupp mit einer Wärmebildkamera abgesucht worden waren und sich keine Brandnester finden ließen und keine Personen mehr im Gebäude befanden, belüftete die Feuerwehr das Gebäude, um wieder klare Sichtverhältnisse zu bekommen.
Als der Brandrauch weitestgehend aus dem Haus abgezogen war, entfernten die Einsatzkräfte im Keller die Boden- und Wandverkleidungen aus Holz, um auszuschließen, dass dort noch Glutnester sitzen. Nach einer weiteren Überprüfung der Räume und des Schornsteins durch den zuständigen Kaminkehrer ruckten die Einsatzkräfte wieder ab. Eine Brandwache blieb über Nacht vor Ort, um den Brandschutz sicher zu stellen. Die Kriminalpolizei nahm die Ermittlungen auf.
Eingesetzte Kräfte: Feuerwehr Buchen, Abt. Stadt; Feuerwehr Hardheim; DRK und SEG, Polizei, Stadtwerke
https://www.feuerwehr-buchen.de/einsaetze/210-archiv-einsaetze/708-131010-brandeinsatz-grossbrand.html#sigProId5fadca23d3
Aus den Fränkischen Nachrichten
Brandstiftung im Herzen der Buchener Altstadt: Polizei reagiert mit einer Sonderermittlungsgruppe auf die Serie von Bränden in der Region
Knapp an der Katastrophe vorbei
Von Redaktionsmitglied Dieter Schwab
Buchen. Buchen ist knapp an einer Katastrophe vorbeigeschrammt. Einem aufmerksamen Anwohner und dem schnellen Einsatz der Feuerwehr ist es zu verdanken, dass das Feuer, das ein Brandstifter in der Altstadt legte, keine Chance hatte, sich von dem leer stehenden Gebäude weiter auszubreiten. Die Polizei setzt eine Sonderermittlungsgruppe ein. Diese Beamten werden sich mit nichts anderem mehr beschäftigen als der Aufklärung der mysteriösen Brandserie.
Die Spurenlage bei dem Brand am Mittwoch am Lohplatz ist schon auf den ersten Blick eindeutig: Das Feuer wurde gelegt. Zum Glück bemerkte ein Nachbar, der selbst Feuerwehrmann ist, frühzeitig den aus dem alten Haus aufsteigenden Rauch, so dass die sofort ausrückende Feuerwehr Buchen die Flammen schnell eindämmen konnte.
Es gibt keine konkreten Beweise dafür, dass ein Zusammenhang zwischen diesem Feuer und den anderen Bränden besteht - schon gar nicht so kurz nach der Tat. Aber selbst besonnene Feuerwehrleute glauben nicht mehr an einen Zufall, wenn sie über die Ereignisse dieses Jahres reflektieren.
25. Januar: Ein Wohnhaus in der Königsberger Straße brennt. Die Staatsanwaltschaft Mosbach ermittelt wegen "besonders schwerer Brandstiftung", weil die Spurenlage belegt, dass das Feuer vorsätzlich oder zumindest grob fahrlässig gelegt wurde.
29. Juni: In der Nacht brennen das Bürogebäude und ein vorgelagerter Schuppen der Zimmerei Holzwurm im Industriegebiet IGO in Buchen. Wieder war Brandstiftung im Spiel. Das Feuer war anscheinend an dem Holzschuppen gelegt worden.
28. Juli: Eine Feldscheune an der Straße zwischen Hainstadt und Hornbach steht in hellen Flammen. Zwar lässt sich in den Trümmern kein Hinweis auf Vorsatz finden, aber wieder lautet der konkrete Verdacht: Brandstiftung.
1. Oktober: Der Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens zwischen Seckach und Großeicholzheim hält die Feuerwehren der Region in Atem. Der Stall- und Scheunenkomplex brennt komplett nieder. Ursache: wahrscheinlich Brandstiftung.
12. Oktober: Um 0.30 Uhr rückt die Feuerwehr aus, um den Brand an einer Maschinenhalle in Hainstadt zu löschen. Während die ersten Fahrzeuge dort eintreffen, wird erneut Alarm ausgelöst. Feuer schlägt aus dem Dach einer Scheune im Ortskern. Die Polizei lässt keinen Zweifel: Bei beiden Objekten war wieder ein Brandstifter am Werk.
13. Oktober: In der Straße am Lohplatz, die parallel zur Vorstadtstraße bis zum Parkdeck bei der ehemaligen Synagoge verläuft, legt ein Unbekannter am Mittwoch Feuer an einer ebenerdigen Kellertüre aus Holz. Dieses Mal waren die Einsatzkräfte so schnell vor Ort, dass deutlich zu sehen war, wie der Täter vorgegangen ist. Von der Kellertüre arbeiteten sich die Flammen in das Gebäude vor. Es ist eines von zwei zusammengebauten Häusern. Dieses ist zwar unbewohnt, aber im anderen wohnt ein Paar.
Der stellvertretende Kreisbrandmeister Theobald, der den Einsatz leitet, löscht die Tür selbst und tritt sie dann ein. Sie war also noch verschlossen als das Feuer entfacht wurde. Theobald alarmierte sicherheitshalber die Kollegen aus Hardheim, um für alle Fälle in der engen Altstadt eine zweite Drehleiter vor Ort zu haben. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht abzusehen, wie man am besten an das Feuer herankommen würde, sollten die Flammen hochschlagen. Wäre das Löschen nicht rechtzeitig geglückt, hätte man so von der Rückseite und oben von der Vorstadtstraße aus gleichzeitig vorgehen können.
Besitzer des Hauses in unmittelbarer Nachbarschaft des Parkdecks an der Synagoge (Vorstadtstraße) ist die Stadt Buchen. Bürgermeister Burger verschaffte sich ebenfalls einen Überblick. Auch er ließ keinen Zweifel daran, dass er an einen Zusammenhang zwischen den Bränden dieses Jahres glaubt.
Eigentlich ist es nur glücklichen Umständen zu verdanken, dass bei den Brandstiftungen mitten in Hainstadts Ortskern und jetzt im Herzen von Buchen, keine Katastrophe ausgelöst wurde. Die Häuser stehen dort so dicht, dass sich lodernde Flammen in Windeseile über ein großes Areal ausbreiten könnten.
Sollte es sich tatsächlich um eine Serie von Brandstiftungen durch den gleichen Täter handeln, nimmt dieser in Kauf, mit seinen kriminellen Aktivitäten auch Menschenleben zu gefährden. Doch genau diese Annahme weist man bei der Polizeidirektion Mosbach noch zurück. Pressesprecherin Petra Keßler betont, "von einer Serie kann nicht die Rede sein. Das ist alles noch reine Spekulation."
Was nicht heißt, dass man bei den Ermittlungen nicht auch diese Theorie verfolgt. Kriminalhauptkommissar Jürgen Bechtold ist der Kopf einer fünfköpfigen Sonderermittlungsgruppe, die jetzt noch einmal alle geschilderten Vorfälle mit Verdacht auf Brandstiftung unter die Lupe nimmt. Sitz der Gruppe ist die Kriminalaußenstelle Buchen. Die Beamten kümmern sich ab sofort um nichts anderes mehr als um diese Fälle. Auf schnelle Ergebnisse sollte man dabei nicht hoffen. Die Arbeit der Spezialisten stützt sich unter anderem auf kriminaltechnische Untersuchungen der Kollegen vom Landeskriminalamt. Und da will gut Ding Weile haben. Auf Ergebnisse der Proben, die beim Brand in der Königsberger Straße entnommen worden waren, wartete man mehrere Wochen.
Schneller ans Ziel könnten die Sonderermittler kommen, wenn sie sich auf die Beobachtungen von möglichen Zeugen stützen könnten. Verdächtige Beobachtungen, die im Zusammenhang mit den Bränden dieses Jahres stehen könnten, werden beim Polizeirevier Buchen, Telefon 06281/9040, bearbeitet.
Aus der Rhein-Neckar-Zeitung
Ein Feuerteufel hält Buchen in Atem
Buchen. (rüb/Wd) So langsam wird es unheimlich: Nachden bei den Brandstiftungen in der Nacht auf Dienstag in Hainstadt hat die mysteriöse Feuerserie nun die Kernstadt erreicht: Am Mittwoch abend gegen 20.30 Uhr brach im Keller eines unbewohnten Hauses am Lohplatz ein Feuer aus, das von der Feuerwehr jedoch zum Glück schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte.
Die Höhe des entstandenen Sachschadens ist noch nicht bekannt. Inzwischen wurde von der Polizei eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, die alle ungeklärten Brandfälle dieses Jahres ins Visier nehmen soll. Das Wort „Feuerteufel“ wollte am Mittwoch abend vor Ort niemand in den Mund nehmen. Doch beim Blick in die nachdenklichen Gesichter der Verantwortlichen von Polizei und Feuerwehr wurde schnell klar, dass erneut Brandstiftung vorliegt. Damit handelt es sich berreits um den fünften ähnlich gelagerten Fall innerhalb von rund vier Monaten – und um die dritte Brandstiftung innerhalb von 48 Stunden in Buchen.
Wie die Pressestelle der Polizei gestern auf Anfrage mitteilte, wurden von der Polizei inzwischen einige Personen überprüft. Es habe sich aber noch kein bestimmter Tatverdacht gegen eine Person ergeben. An der Einsatzstelle in unmittelbarer Nähe des Parkdecks am des „Löwen“ und des „Narrennestes“ war am Mittwoch abend auch ein besorgter Bürgermeister Roland Burger, der eine technische Ursache gleich ausschloss: „Das Haus ist im Besitz der Stadt, es ist seit längerem unbewohnt, und der Strom ist abgestellt.“
Zum Glück hatte ein Nachbar, derselbst Feuerwehrmann ist, schnell den aus dem Haus aufsteigenden Rauch bemerkt, sodass die Feuerwehr Buchender Brand schnell in Griff bekommen konnte. Die Einsatzkräfte waren sogar so schnell vor Ort, dass noch deutlich zu sehen war, wie der Brandstifter wohl vorgegangen war. Er hatte das Feuer an einer ebenerdigen Kellertüre aus Holz gelegt. Von dort arbeitete es sich über den Keller ins Gebäude vor. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Klaus Theobald, der den Einsatz leitete, löschte die Tür selbst und trat sie dann ein.
Sie war also noch verschlossen als das Feuer entfacht wurde. Um einer möglichen Brandausbreitung vorzubeugen, hatte die Feuerwehr nach einer ersten Lageerkundung die Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Hardheim zur Unterstützung angefordert. Auf Grund der dichten Bebauung hätte ein Ausbreiten des Feuers womöglich fatale Folgen gehabt. Die Feuerwehr Buchen konnte den Brand im Keller jedoch schnell unter Kontrolle bringen und eine Brandausbreitung verhindern.
Nachdem alle Räume durch einen Angriffstrupp mit einer Wärmebild kamera abgesucht worden waren und sich keine Brandnester finden ließen, belüftete die Feuerwehr das Gebäude, um wieder klare Sichtverhältnisse zu bekommen. Als der Brandrauch weitestgehend aus dem Haus abgezogen war, entfernten die Einsatzkräfte im Keller die Boden- und Wandverkleidungen aus Holz, um auszuschließen, dass dort noch Glutnester sitzen. Nach einer weiteren Überprüfung der Räume und des Schornsteins durch den zuständigen Kaminkehrer rückten die Einsatz kräfte wieder ab.
Eine Brandwache blieb über Nacht vor Ort, um den Brandschutz sicherzustellen. Vor Ort waren neben Streifenbeamten auch Ermittler der Kriminalpolizei. Neben der Feuerwehr Buchen, Abeilung Stadt, waren auch die Feuerwehr Hardheim unter Leitung von Gesamtkommandant Martin Kaiser, DRK und SEG im Einsatz.
Bei den beiden Bränden Anfang der Woche in Hainstadt war ein Schaden von annähernd 500.000 Euro entstanden. Bereits am 28. Juli brannte eine Feldscheune an der Straße von Hainstadt nach Hornbach komplett aus. Am 29. Juni brannte das Bürogebäude und ein vorgelagerter Schuppen der Zimmerei Holzwurm im IGO in Buchen. Auch in diesen Fällen wird von Brandstiftung ausgegangen. Ob es sich dabei immer um den gleichen Täter handelt, oder ob die Feuerserie einen Trittbrettfahrer auf den Plan gerufen hat, ist unklar.
Wer verdächtige Wahrnehmungen gemacht hat oder Hinweise geben kann, wird gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Buchen, Tel. (06281) 9040, zu melden.